CRPS

WAS IST CRPS

CRPS

Steht für die Abkürzung „Complex Regional Pain Syndrom“ (deutsch = komplexes regionales Schmerzsyndrom) und umschreibt eine schmerzhafte Nervenerkrankung, die im Laufe der Zeit schon viele Namen hatte. CRPS ist heute allerdings die international akzeptierte Bezeichnung.

BEDEUTUNG VON CRPS

Das komplexe regionale Schmerzsyndrom ist ein neuro-vegetatives Schmerzsyndrom, das sich unter dem Einfluss eines schädigenden Auslöseereignisses entwickelt und dabei nicht auf das Versorgungsgebiet eines peripheren Nerven beschränkt ist.
Dabei steht die Schwere seiner Ausprägung in keinem Verhältnis zum auslösenden Ereignis.

War früher als Heilentgleisung oder Morbus Sudeck bekannt.

Paul Hermann Martin Sudeck (* 28. Dezember 1866 in Pinneberg; † 28. September 1945 in Saalfeld/Saale) war ein deutscher Chirurg.
Seine Hauptleistungen bestanden auf dem Gebiet der Knochenchirurgie: Er befasste sich mit den Veränderungen der Knochenstruktur, der Kallusbildung bei Knochenbrüchen und Pseudoarthrosen. Die von ihm im Jahre 1900 beschriebene Reflex- oder Algodystrophie trägt als Morbus Sudeck seinen Namen. Heute wird für das Krankheitsbild der Begriff Komplexes regionales Schmerzsyndrom verwendet.

HEILENTGLEISUNG

Daraus entsteht ein Schmerzsymptom, das sich nach einer häufig geringfügigen Verletzung, etwa einer Prellung oder Fraktur, entwickelt und durch anhaltenden Schmerz mit Störungen des vegetativen Nervensystems, Motorik- und Sensibilitätsstörungen gekennzeichnet ist.
Warum das Schmerzsymptom nach Verletzungen auftritt, ist nicht hundertprozentig sicher. Die Ursache kann jedoch auch in der Behandlung zu suchen sein, etwa durch wiederholte Versuche, einen Bruch „zu richten“ oder einengende Gipsverbände.

In Arzthaftungsprozessen ergibt sich regelmäßig die Schwierigkeit nachzuweisen, dass Ursache der Heilentgleisung die falsche oder unzureichende Behandlung war, da die Erkrankung auch ohne nachvollziehbare Ursache eintreten kann.  

ALTE SYNONYME FÜR CRPS

  • Kausalgie
  • Sympathische Reflexdystrophie
  • Algodystrophie
  • Sudeck-Dystrophie/Morbus Sudeck

HÄUFIGKEIT

Man geht davon aus, dass etwa zwei bis fünf Prozent aller Patienten, die sich an Armen oder Beinen verletzen, ein komplexes regionales Schmerzsyndrom entwickeln. Dies entspricht in etwa einer Häufigkeit von jährlich fünf bis sechs Fällen pro 100.000 Einwohner.

Auffallend häufig tritt ein Morbus Sudeck zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr auf, aber auch Kinder können an dieser Krankheit leiden. Bei Frauen und Rauchern wird die Diagnose öfter gestellt als bei Männern und Nichtrauchern.

KLASSIFIZIERUNG VON CRPS

Steht die Problematik in Zusammenhang mit einer vorangegangenen Nervenverletzung, liegt CRPS Typ II vor. Alle anderen Fälle von Morbus Sudeck werden CRPS Typ I zugeordnet

URSACHEN

Warum manche Menschen nach äußeren Einwirkungen wie Knochenbrüchen, Quetschungen, Verrenkungen oder Operationen die schmerzhafte Nervenkrankheit Morbus Sudeck entwickeln, ist noch immer unklar. Besonders häufig wird das komplexe regionale Schmerzsyndrom nach einer distalen Radiusfraktur beobachtet, also nach einem Handgelenks nahen Bruch der Speiche.
Auch das schmerzhafte Einrenken von ausgekugelten Gelenken, einengende Verbände, längeres Ruhigstellen der Gliedmaßen und unbehandelte Schmerzen nach einem Knochenbruch scheinen das Risiko für die Sudecksche Krankheit zu erhöhen.

Wahrscheinlich steckt eine gestörte Schmerzweiterleitung im zentralen Nervensystem hinter den starken Schmerzen. Durch eine Fehlregulation des Sympathikus wird der Heilungsprozess beeinträchtigt: Im Bereich des verletzten Gewebes kommt es zu einer vermehrten Ausschüttung von Schmerz verursachenden Substanzen; zusätzlich wird Wasser eingelagert, etwa in Form eines Knochenmarködems. Die Funktionsfähigkeit der betroffenen Körperregion wird dadurch eingeschränkt. Warum dies bei Morbus-Sudeck-Patienten der Fall ist, weiß man allerdings noch nicht. Ob auch psychische Faktoren wie Depressionen, Ängste und Stress die Entwicklung von Morbus Sudeck begünstigen, ist unter Experten umstritten.

DIE 3 PHASEN VON CRPS

STADIUM 1

entzündliches Stadium

STADIUM 2

dystrophes Stadium

STADIUM 3

atrophes Stadium

HEILUNGSCHANCEN

Eine Heilung ist vor dem Erreichen des dritten Stadiums möglich.

PROBLEME WÄHREND DER HEILUNGSPHASEN

1

Die besten Heilungschancen bestehen, wenn die Krankheit rechtzeitig erkannt wird und mit der Behandlung dementsprechend früh begonnen werden kann. Dennoch muss sich der Patient auf eine monate-, manchmal jahrelange Behandlung einstellen.

2

Dabei sind die Prognosen wegen der bereits erwähnten Dauerschäden nicht besonders gut: Schmerzen, Muskelschwund, Bewegungseinschränkungen.

Es gibt kein Patentrezept, weil die Krankheit in so gut wie jedem Fall mit einer anderen, individuellen Symptomatik auftritt. Die Therapie richtet sich allein nach den Symptomen und ist primär auf eine Verbesserung der Beweglichkeit ausgerichtet.

WAS IST CHRONISCHER SCHMERZ?

Chronische Schmerzen sind anhaltende Schmerzen, die Ihr Wohlbefinden, Ihre Leistungsfähigkeit und Ihre Lebensqualität beeinträchtigen. Die Schmerzursache kann dabei völlig unterschiedlich sein. Ca. 12 Mio. Menschen in Deutschland leiden an chronischen Schmerzen.

Definition:
Chronische Schmerzen sind andauernde oder rezidivierende Schmerzen, die länger anhalten als die normale Heilungszeit für eine Krankheit oder Verletzung bzw. mindestens 3 bis 6 Monate.

Hier können Sie ein Schmerztagebuch herunterladenSchmerztagebuch