Jeder Heilungsverlauf ist anders. Der Heilungsprozess kann durchaus länger dauern. Eigeninitiative und Mitwirkung bei Therapien wie z.B. Ergotherapie und Physiotherapie sind förderlich für den Behandlungserfolg.
Beim CRPS I ist keine direkte Nervenschädigung bei der initialen Verletzung nachweisbar. Das kann zum Beispiel bei einem verstauchten Sprunggelenk der Fall sein.
CRPS I wird auch als der klassische Morbus Sudeck bezeichnet. Etwa 90 % der CRPS-Fälle sind ein CRPS Typ I.
Beim CRPS II liegt der Erkrankung eine nachweisbare Nervenschädigung zu Grunde, zum Beispiel durch eine Operation oder ein Knochenbruch, bei dem es praktisch immer auch zur Verletzung von Nervenbahnen kommt.
CRPS II wird auch als Kausalgie (= ein chronischer, anfallsartig auftretender, brennender Schmerz bezeichnet.) Etwa 10 % der CRPS-Fälle sind ein CRPS vom Typ II.
Jeder kann an CRPS erkranken; Kinder wie auch Erwachsene.
Das Brennen bei Benutzung eines Handys oder einer Kamera kommt durch die elektromagnetischen Felder zustande und hat mit der allgemeinen Berührungsüberempfindlichkeit (Allodynie) zu tun.
Die Finger und Hände vieler chronifizierter CRPS – Patienten entwickeln im Langzeitverlauf kalte Finger an der betroffenen Hand. Diese sind manchmal so kalt, dass nicht mal mehr Smartgeräte (Smartphones, Tablets) auf unseren Fingerdruck reagieren. Für die sind unsere Finger sozusagen tot! Weil sie nicht mehr die körperliche Aktivität aufweisen, die zur Bedienung dieser Geräte notwendig ist.
Es wurde erforscht, dass auch periphere Nerven den Sensibilisierungsprozessen bei wiederholter Reizung unterliegen (z. B. durch einen Schmerzreiz) als Folge des Einbaus zusätzlicher Ionenkanäle in die Zellmembran, die die eigentlichen Nerveninformationsträger darstellen. Zustätzlich kommt es zum Versagen oder Verschwinden der hemmenden Nervenbahnen, die normalerweise Schmerzsignale bei der Weiterleitung zum Gehirn „vorfiltern“ würden.
Wichtige Forschungen zur Neuroplastizität und zu Sensibilisierungsmechanismen wurden durch Prof. Zieglgänsberger in München durchgeführt. Er war bis 2005 am Max Planck Institut für Psychiatrie in München tätig. Dort forscht man bis heute auch an den Veränderungen von Groß- und Kleinhirn unter dem dauerhaften Einfluss von externen Stressfaktoren. Auch wird dort ein Zusammenhang zwischen Stress, Schmerzen, Angsterkrankungen und Depression sowie dem Cortison-Haushalt des Körpers erforscht