WIE WIRD CRPS DIAGNOSTIZIERT

Anhand der Budapest-Kriterien

Klinische Diagnosestellung durch Budapest-Kriterien IASP:

Die klinische Diagnosestellung erfolgt heute nach den revidierten Kriterien der IASP (International Association for the Study of Pain), die 2003 in Budapest erstellt wurden und daher auch als „Budapest-Kriterien“ oder „Harden-Bruehl-Kriterien“ (nach den Autoren der Veröffentlichung) bezeichnet werden.

Hierzu werden die Symptome des CRPS in vier Kategorien eingeteilt. Anamnestisch (in der Krankengeschichte) muss aus drei der vier Kategorien jeweils ein Symptom vorhanden sein; bei der Untersuchung müssen Symptome aus zwei Kategorien nachweisbar sein.

IASP-Diagnosekriterien (Budapest-Kriterien) für CRPS

Revidierte operationale Diagnosekriterien des komplexen regionalen Schmerzsyndroms (gemäß Konsensus 2003, Budapest)

1

Anhaltender Schmerz, der unverhältnismäßig zu jedwedem schädigenden Ereignis steht

2.

Mindestens ein Symptom aus mindestens 3 der 4 Kategorien muss anamnestisch vorliegen oder vorgelegen haben:

Sensorisch: Hyperalgesie/Allodynie
Vasomotorisch: Temperaturasymmetrien, Veränderungen/Asymmetrien der Hautfarbe
Sudomotorisch/Ödem: Ödeme, Veränderungen/Asymmetrien der lokalen Schwitzeigenschaften
Motorisch/trophisch: Motorische Dysfunktionen (Schwäche, Tremor, Dystonie), Abnahme des Bewegungsausmaßes oder trophische Veränderungen (Haare, Nägel, Haut)

3

Mindestens ein klinisches Zeichen aus mindestens 2 der 4 Kategorien muss zum Zeitpunkt der Untersuchung vorliegen:

Sensorisch: Hyperalgesie/Allodynie
Vasomotorisch: Temperaturasymmetrien (>1°C), Veränderungen/Asymmetrien der Hautfarbe
Sudomotorisch/Ödem: Ödeme, Veränderungen/Asymmetrien der lokalen Schwitzeigenschaften
Motorisch/trophisch: Ödeme, Veränderungen/Asymmetrien der lokalen Schwitzeigenschaften

4

Es darf keine andere Erkrankung vorliegen, welche die Symptome und klinischen Zeichen besser erklären würde.

Bei wissenschaftlicher Anwendung muss weiterhin aus jeder der 4 Kategorien ein Symptom aus der Anamnese eruierbar sein.

FALLS NOCH UNKLARHEITEN BESTEHEN

können zur Bestätigung eines CRPS folgende weiterführende Untersuchungen durchgeführt werden:

  • Röntgen: an der betroffenen Extremität bilden sich kleinfleckige Entkalkungen des Knochens, vor allem im Seitenvergleich große Unterschiede.
  • Mehrphasenszintigramm („Drei-Phasen-Skelettszintigrafie“): Es zeigen sich bandenförmige Anreicherungen des sogenannten Tracers nahe den Gelenken.
  • Hauttemperaturmessung: dauerhaft oder wiederholt gemessene Unterschiede im Seitenvergleich um über 1 bis 2°C oder mehr °C.

BEWEGUNGSSTÖRUNGEN

Bei einigen Patienten besteht eine Schwäche der betroffenen Extremität, die im Akutstadium durch starke Schmerzen und einem Ödem bedingt sind; im chronischen Stadium erleiden die CRPS-Betroffenen Kontrakturen, Fibrosen und chronischen Schmerzen. Bei einigen Patienten ist zudem ein Tremor feststellbar.

Vagusnerv Schmerz-Dysfunktions-Testung